„Religion ist im weitesten und tiefsten Sinne des Wortes das, was uns unbedingt angeht.“
(Paul Tillich, 1886-1965, deutscher Theologe)
Nun, der Theologe Tillich hat bei diesem Satz vermutlich kaum an das Unterrichtsfach Religion gedacht. Auf das Schulfach anwendbar sein dürfte allerdings, dass im Religionsunterricht existentielle Fragen angesprochen werden. Vor allem aber wollen wir Lehrer der beiden Religionsfachgruppen evangelische und katholische Religion offen sein für die Fragen unserer Schüler. Wir wollen unsere Schülerinnen und Schüler stark machen, ihr Leben aktiv in die Hand zu nehmen und sich bewusst mit den Fragen unserer Zeit auseinanderzusetzen.
Wir, das sind zurzeit zehn Kolleginnen und Kollegen die die Fächer evangelische und katholische Religion unterrichten. Seit langem arbeiten wir zusammen. Dabei sind wir offen für alle Schüler, die Interesse an religiösen Fragen haben, auch wenn sie ohne konfessionelle Bindung sind.
Vor dem Hintergrund unseres eigenen Glaubens und im Dialog mit anderen Religionen, den Naturwissenschaften und anderen Positionen der Weltdeutung wollen wir sensibilisieren, informieren, diskutieren und versuchen, engagiert eigene Standpunkte zu finden und zu formulieren. Dabei arbeiten wir in den Jahrgängen 5, 6, und 7 konfessionsübergreifend und versuchen auch in den anderen Jahrgängen durch Absprachen und kollegiale Zusammenarbeit andere religiöse Traditionen, aber auch säkulare Vorstellungen und Deutungsmuster nicht nur analytisch zu betrachten, sondern auch von und mit ihnen zu lernen.
„Das Fremde schätzen lernen bedeutet nicht, ihm pauschal Gleichwertigkeit zuzubilligen. Es bedeutet, konkret wahrzunehmen, wie man das mir Wichtige auch anders wichtig nehmen kann, so dass ich meine Weise des Wichtignehmens genauer einordnen und dabei doch zugleich die andere Weise des Wichtignehmens wertschätzen kann.“ (Prof. Dr. Jürgen Werbick; Uni Münster)